Moderhinke ist sehr schmerzhaft und ansteckend. Diese Krankheit, umgangssprachlich auch als Klauenfäule bezeichnet, führt zu einer eitrigen Entzündung der Klauen bis zum "Ausschuhen". Wir bieten unseren Mitgliedern ein freiwilliges Moderhinke-Bekämpfungsprogramm an.
Moderhinke wird durch das Bakterium Dichelobacter nodosus verursacht. Es lebt im Klauenhorn von Wiederkäuern (Schafe, Ziegen, Wildwiederkäuer) und kann sich nur dort unter Luftabschluss vermehren. Dabei produziert es Substanzen, die das Gewebe ablösen. Ausserhalb der Klaue überlebt es je nach Umgebung maximal vier Wochen. Solange das Bakterium in einer Herde nicht vorhanden ist, bleibt die Herde frei von Moderhinke. Es wächst langsam, wird aber durch verschiedene Faktoren in der Vermehrung und Ausbreitung gefördert:
Da sich die Bakterien langsam vermehren, können zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch bis zu 4 Wochen vergehen. Bevor es zur Lahmheit kommt, tritt eine Rötung der Zwischenklauenhaut auf. Erst später kann im Zwischenklauenbereich eine süsslich-faulig riechende Ausschwitzung festgestellt werden. Dann löst sich das Klauenhorn im Zwischenklauen- und Ballenbereich. Ohne Behandlung kann sich die Lösung des Klauenhornes über die ganze Klaue ausdehnen und schliesslich zum bekannten „Ausschuhen" führen. Der Schweregrad der Erkrankung kann über die Entwicklungsstadien der Moderhinke beurteilt werden.
Dr. Sven Dörig vom BGK zeigt in diesem Film, wie eine Schafherde mit Moderhinke saniert wird. Das Vorgehen wird Schritt für Schritt erklärt, vom Klauenschnitt über das Bad bis zu den Hygienemassnahmen.
Ein Schafhalter erzählt, wie er die Sanierung seiner Schafherde erlebt hat und macht anderen Haltern Mut, es auch anzugehen.
In diesem Video schaut man dem Moderhinke-Berater Jean-Luc Moulin bei der Probenentnahme über die Schulter, während er Vorgehen und Regeln der Moderhinke-Bekämpfung erklärt. Französisch, mit französischen Untertiteln.
Den Krankheitserreger aus der Herde eliminieren. Das erreichen wir mit einer Herdensanierung möglichst ohne Einsatz von Antibiotika und mit einer anschliessenden Überwachung.
Alle beteiligten Betriebe sollen den Status „Moderhinke-negativ“ langfristig aufrechterhalten. Dazu muss die Wiedereinschleppung des Erregers verhindert werden. Wichtig sind dabei vor allem Vorsichtsmassnahmen bei der Sömmerung und beim Tier- und Personenverkehr.
Das Programm basiert auf drei Säulen:
Wir stehen dem Schafhalter beratend zur Seite. Vom BGK ausgebildete Moderhinke-Berater können vom Tierhalter zur Unterstützung während der Sanierung und zur Abschlusskontrolle beigezogen werden.
Zur Erlangung des Betriebsstatus „Moderhinke-negativ“ werden Tupferproben im Labor untersucht. Betriebe in der Sanierungsphase werden jährlich kontrolliert.
Die Liste der Moderhinke-Berater finden Sie im Mitgliederbereich.
Der BGK entschädigt Fahrspesen der Moderhinkeberater. Die Berater können das Spesenformular hier herunterladen.